Für die überregionale Großübung am 16. August wurde folgendes Übungsszenario angenommen: Im Kindergarten war ein Eltern – Kind – Bastelabend. Im Heizraum fand eine Verpuffung statt. Die Folge war eine starke Rauchentwicklung im unteren Bereich und in den Kellerräumen. Um 19.30 Uhr alarmierte die Kindergartenleiterin Christiane Brenner über die Rettungsleitstelle die Feuerwehr und meldete 10 Personen als vermisst.
Der wolpertshäuser Kommandant Matthias Frank hatte die Übung als Alarmübung angesetzt. Das heißt die Kameraden werden unangekündigt, unter Einsatzbedingungen, über Funkmeldeempfänger alarmiert. Wegen der Großschadenslage fand dies gleichzeitig für die Freiwillige Feuerwehr Wolpertshausen, Abteilung Wolpertshausen und Reinsberg, der erste Zug der Freiwilligen Feuerwehr Ilshofen und die Freiwillige Feuerwehr Braunsbach Abteilung Geislingen statt.
Bereits fünf Minuten nach der Alarmierung war das erste Löschgruppenfahrzeug (LF) aus Wolpertshausen vor Ort. Der stellvertretende wolpertshäuser Kommandant Peter Schumm übernahm die Einsatzleitung.
Während ein Löschangriff aufgebaut wurde und die ersten Trupps zur Personensuche ins Gebäude gingen, trafen das Tanklöschfahrzeug aus Reinsberg und das zweite LF aus Wolpertshausen ein. Kurz darauf trafen die Feuerwehren aus Ilshofen, mit einem LF und einem Einsatzleitwagen, sowie Geißlingen mit einem weiteren LF ein. Mittlerweile waren 40 Kameraden im Einsatz. Das Problem für die Atemschutztrupps war in den vielen Räumen, die zum Teil stark eingenebelt oder zweistöckig waren, die Personen zu finden. So hatten sich Kinder in Höhlen versteckt. Manche waren in einem Werkraum im Keller eingeschlossen. Ihnen wurde der Rückweg durch den starken Rauch versperrt. Hier bewährte sich der erst vor kurzem eingebaute Notausstieg durch den sie von außen gerettet werden konnten.
Deshalb konnten um 19.45 Uhr, also 15min nach der Alarmierung, der Leitstelle bereits die ersten drei Personen als gerettet gemeldet werden. Sie wurden im Foyer des Europasaales betreut und versorgt. Auch weitere sechs Vermisste wurden schnell gefunden. Zum Schluss wurde noch eine erwachsene Person vermisst. Wie sich herausstellte hatte sie sich im starken Rauch verirrt. Die Flucht endete im Heizöllagerraum wo sie bewusstlos hinter den Öltanks gefunden wurde. Die Rettung gestaltete sich durch das enge Treppenhaus ebenfalls schwierig. Um 20 Uhr waren alle vermissten Personen gefunden und dem Rettungsdienst übergeben.
In der Nachbesprechung waren Bürgermeister Jürgen Silberzahn, der Kommandant aus Wolpertshausen Matthias Frank sowie der Kommandant aus Braunsbach und Abteilungskommandant der Abteilung Ilshofen Rolf Dierolf mit dem Ablauf der Übung sehr zufrieden. Kommandant Frank betonte wie wichtig eine funktionierende überregionale Zusammenarbeit ist um in Großschadenslagen einen reibungslosen Ablauf sicherstellen zu können.
Bedanken möchten wir uns bei der Kindergartenleiterin Christiane Brenner die, trotz der Kindergartenferien, sehr anschaulich eine geschockte und panische Person gespielt hat. Sowie bei den 10 Verletzten durch die die Übung einen sehr realen Verlauf genommen hat.
Text: Feuerwehr Wolpertshausen