Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Stetten

Vom 8. bis 10. Juni 2012 konnten Floriansjünger in Stetten am „Kalten Markt“ auf dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr ihr Können zeigen. Die Feuerwehren des Landkreises Schwäbisch Hall hatten dort die Möglichkeit den Ernstfall zu üben und sich weiterzubilden. Mitglieder aus den Feuerwehren Wolpertshausen, Vellberg und Ilshofen schlossen sich zu einer 9-köpfigen Gruppe zusammen und nahmen an den Übungen teil.
Nach dreistündiger Anfahrt waren die Kameraden am Ziel und konnten ihre Quartiere beziehen. Je Gruppe stand ein Zimmer mit zwölf Betten zur Verfügung. Nach dem Abendessen ging es bereits mit der ersten Alarmübung los.

1. Übung
Zwei Gruppen hatten folgendes Einsatzszenario: Rauchentwicklung im Kino während der Vorstellung, mehrere vermisste Personen. Mit drei Trupps unter Atemschutz wurde das Gebäude durchsucht. Es wurden alle Personen gefunden und dem Rettungsdienst übergeben. Trotzdem waren die Ausbilder noch nicht ganz zufrieden. Die Trupps müssen mehr auf Vollständigkeit der Ausrüstung achten, und die Gruppenführer sich besser absprechen.

2. Übung
Diesmal war eine Person in einen etwa 10 Meter tiefen Schacht gefallen. Die Rettung wurde mit einem Bock aus Steckleiterteilen, der Absturzsicherung und Leinenbeuteln durchgeführt.

3. Übung
Die letzte Übung für diesen Abend war ein Brandmeldealarm im Altenheim. Schnell stellte sich heraus dass dies ein Fehlalarm war. Stattdessen war es ein PKW-Brand mit vermissten Personen. Das Löschen des PKWs hatte der Angriffstrupp schnell erledigt. Die Personensuche allerdings dauerte etwas länger, da sich die gesuchten Personen in umliegenden, nicht abgeschlossenen Häusern versteckten.

Tief in der Nacht konnte sich das Team dann in ihre wohlverdiente Nachtruhe begeben.

Bereits nach dem Frühstück am nächsten Morgen ging das Übungsprogramm weiter: Temperaturgewöhnung im Brandhaus bei ca. 650-800°C. Die Kameraden schützten sich mit Atemschutzgeräten und persönlicher Schutzausrüstung (PSA) gegen die starke Hitze. Das Material der Ausrüstung wurde bis an die Grenzen belastet und hielt zum Teil nicht stand. Die neuen Einsatzjacken der einzelnen Kameraden erwiesen sich als sehr gut. Da sieht man wie wichtig eine gute PSA der Floriansjüngern ist.

4. Übung
Brand in einer Tiefgarage mit eingeschlossenen Personen. Nach der Rettung aller Personen wurde das Gebäude mittels Hochleistungslüftern vom Rauch befreit.

5.Übung
Unfall mit einem PKW und einem Tanklastzug, welcher mit Heizöl beladen war. Bei dieser Übung mussten die Personen des PKWs befreit werden. Zuvor wurde ein Schaumteppich unter und um den Tanklastzug gelegt. Dieser diente zur eigenen Sicherung, damit sich auslaufendes Heizöl aus dem Tankzug nicht entzünden kann.

6. Übung
Als letzte Übung am Samstag mussten noch mehrere Personen aus einem stark verrauchten Psychotherapiezentrum gerettet werden. Diese Aufgabe wurde durch die fünf Gruppen in zwei Abschnitten abgearbeitet. Den Einsatzkräften wurde schnell bewusst wie schwierig das Durchsuchen von stark verrauchten Räumen ist. Man konnte sprichwörtlich die Hand vor den Augen nicht sehen und musste sich hauptsächlich voran tasten.

Zum Ausklang des Abends wurde in gemütlicher Runde gegrillt und anschließend das Fußballspiel Deutschland gegen Portugal verfolgt.

Der Höhepunkt des Wochenendes war die Abschlussübung aller Feuerwehrmänner zusammen am Sonntagmorgen. Hier war das Alarmstichwort „Gasexplosion im Trümmerhaus – 11 Arbeiter verschüttet“. Hierbei mussten die Kameraden unter Atemschutz Personen suchen und retten, Trümmer heben und bewegen.

Alle Übungen wurden von den Ausbildern U. Hartmann, R. Degen, K. Bauer, J. Lutz, M. Burkart, und L. Fuchs der FF Schwäbisch Hall vorbereitet.
Es war ein rundum gelungenes und lehrreiches Wochenende für die Feuerwehrkameraden:
Wolpertshausen: C. Pfeifer, M. Pfeifer, F. Klotz
Vellberg und Abt. Großaltdorf: S. Walter, F. Breitschwerdt, D. Weber
Ilshofen: S. Gehring, M. Mohr, H. Häfner