Normalerweise ist Freitagabends Feierabend bei der Firma Jäger Baustoffe in Ilshofen. Doch letzten Freitag ist noch geschäftiges Treiben auf dem Firmengelände. Die Organisatoren der Feuerwehr Julian Neuppert, Tobias Kern und Hermann Häfner, sowie Andreas Lutsch vom DRK, bereiten die Jahresübung der Freiwilligen Feuerwehr Ilshofen vor. Als Szenario wurde angenommen, dass in einer Lagerhalle eine Verpuffung stattgefunden hat und diese Verpuffung Baustoffe in Brand gesetzt hat. Um das ganze möglichst realistisch zu gestalten wurden mehrere Nebelmaschinen, Licht- und Soundeffekte eingesetzt. Ebenfalls sind in der Halle Gasflaschen gelagert und eine Person wurde vermisst. Neben der Halle stand ein Heizöllaster, der bei Ausbreitung des Brandes eine weitere Gefahrenquelle darstellt. Parallel dazu wurde bei der Verpuffung durch den Schreck eine Übungspuppe mit den Füßen unter der Radladerschaufel eingeklemmt. Um die Übung für die Einsatzkräfte noch realistischer zu machen war auch die Notfalldarstellungsgruppe des DRK um Katja Hieber aus Crailsheim im Einsatz. Durch sie wurden die Darsteller, die die Verletzten mimten, optisch sehr realitätsnah geschminkt.
Auch waren Bürgermeister Martin Blessing und zahlreiche Gemeinderäte vor Ort, um sich ein Bild über die Leitungsfähigkeit ihrer Feuerwehr zu machen.
Als erstes traf das Führungsfahrzeug am Übungsgelände ein. Einsatzleiter Tobias Gehring machte sich auf, um das weitläufige Gelände zu erkunden, um sich ein Bild über die Übungslage zu machen, damit er die nachrückenden Kräfte einteilen konnte. Kurz darauf trafen die anderen Ilshofener Feuerwehrfahrzeuge und noch zwei Fahrzeuge des DRK ein. Wenig später trafen noch die Außenabteilungen Eckarthausen, Unteraspach, Obersteinach und Ruppertshofen ein. Ein Teil der Einsatzkräfte arbeitete sich vom Park Hotel her an die Einsatzstelle vor. Der andere Teil baute eine über einen Kilometer lange Wasserversorgung auf, mit der sich von der anderen Hallenseite der Einsatzstelle genähert wurde. So dauerte es nicht lange, dass trotz der vernebelten Halle die vermisste Person gefunden und gerettet wurde. Anschließend erfolgte die professionelle Weiterversorgung durch die Einsatzkräfte der DRK-Bereitschaft Vellberg / Bühlertal.
Eine weitere Herausforderung, die die Übungsleitung eingebaut hat, war der medizinische Notfall eines Atemschutzträgers, der die Rettungskräfte zusätzlich gefordert hat. Dagegen war das Kühlen der Gasflaschen sowie des Heizöllasters fast ein Kinderspiel.
Parallel dazu wurde mit dem Rüstwagen, der die Gerätschaften der technischen Hilfeleistung transportiert, die Rettung einer weiteren Übungspuppe, die noch unter der Radlader-Schaufel eingeklemmt war, vorbereitet. Sobald die Puppe medizinisch so weit vorbereitet war, wurde die Schaufel des Radladers angehoben. Nun konnte die Puppe unter der Schaufel des Radladers hervorgezogen werden. Damit der Rettungsdienst möglichst realistisch üben kann wurde nun die Puppe durch einen geschminkten Mimen ersetzt.
So fiel das Fazit nach der Übung durchweg positiv aus. Die professionellen Übungsbeobachter waren sich einig: „Die herausfordernde Lage wurde gut gemeistert. Trotz der großen Fläche wurden die Schwerpunkte richtig gesetzt. Alle Abteilungen haben gut zusammengearbeitet und auf unvorhergesehene Ereignisse wie den Atemschutznotfall gut reagiert.“ Ralf Jäger von der Jäger Baustoffe GmbH: „Ich finde es sehr gut, dass diese Übung stattfindet. Dadurch sind alle für einen Ernstfall viel besser vorbereitet. Als die Anfrage kam habe ich gleich ja gesagt“. Bürgermeister Martin Blessing: „Es hat mich gefreut eingeladen worden zu sein. Hier kann ich die Abläufe der Feuerwehr besser kennenlernen. Es müssen alle Räder ineinandergreifen. Alle Abteilungen waren dabei. Trotz der komplexen Lage war alles in einem beeindruckenden Tempo abgearbeitet. Die Übung war sehr gut vorbereitet. Ein Dank geht an alle Beteiligten“. Einsatzleiter Tobias Gehring: „Es war sehr interessant meinen Bruder den Kommandanten Sebastian Gehring zu vertreten. Es hat mir sehr gut gefallen und ich bin stolz Abteilungsleiter der Abteilung Ilshofen zu sein. Ein großer Dank geht noch an die Firma Jäger Baustoffe, die mit einer großzügigen Spende das Essen und Trinken nach der Übung ausgegeben haben. Ein Dank auch der Altersabteilung um Helmut Böhringer die die Bewirtung übernommen haben. Ein Dank auch an das DRK aus Vellberg und das Mimen-Team aus Crailsheim. Eine schöne Wertschätzung ist auch, dass Bürgermeister Martin Blessing und so viele Gemeinderäte anwesend waren.“
Text und Bild: Martin Brenner, Feuerwehr Wolpertshausen