Aus eins mach zwei

Brände und Verkehrsunfälle ist das „Brot- und Buttergeschäft“ der Feuerwehr. Dafür sind wir bekannt. In seltenen Fällen sind aber auch ganz andere Aufgaben gefragt, z.B. das auftrennen einer Leitplanke oder das Zerlegen eines quer liegenden Stahlträgers. Dann kommen unsere Sägen zum Einsatz. Das sind z.B. klassische Kettensägen für Holz wie man es kennt, aber auch Motorflex, Säbelsäge oder eine „Rettungssäge“. Letztere ähnelt einer Kettensäge, kann aber für verschiedene Materialien verwendet werden, bis hin zu Metallen.

Um das zu erproben wurden letzten Montag mit all diesen Werkzeugen an den verschiedensten Materialien geübt. Von Aluminium über Holz, Edelstahl bis hin zu Kunststoff. Für jedes Material, jede Materialstärke oder -form gibt es die am besten geeignete Säge.

Erschwerend kommt hinzu, dass – wenn die Feuerwehr etwas zerlegen muss – dieses nicht einfach so am Boden liegt. Meisten stehen die Materialien unter Spannung und man muss sich vorher genau überlegen wo man schneiden kann bzw. wie es sich nach dem Schnitt bewegen wird. Dies hatten wir mit Hilfe der Traktoren des städtischen Bauhofes simuliert.

Übung: Großbrand in Hessenau

Eine Acetylenflasche und Schweißarbeiten: immer eine gute Grundlage für eine Feuerwehrübung. So auch letzten Freitag in Hessenau. Angenommen wurde ein Scheunenbrand nach Schweißarbeiten und mehrere Personen im angrenzenden Wohngebäude.

Bei einer Acetylenflasche besteht die Gefahr dass sie explosionsartig platzt, nachdem sie einer Wärmebeaufschlagung ausgesetzt wurde. Dann hilft nur weiträumig absperren und lange Zeit mit Wasser kühlen. Da die Flasche im Hof stand, waren die vorderen Zugänge zur Scheune und zum Wohngebäude blockiert und konnten nicht genutzt werden.

Die Personen – Unfall- und Notfall-Darsteller des DRK – mussten so komplett über Leitern an der Giebelseite des Wohngebäudes ins Freie gebracht werden. Ein Teil der Personen konnten selbst die Leiter besteigen, die anderen wurden mit Hilfe einer sogenannten Schleifkorbtrage über die Leiter abgeseilt.

Auch die Löscharbeiten waren durch die Acetylenflasche stark eingeschränkt und konnten nur von der Rückseite aus erfolgen. Zur Wasserversorgung wurde Wasser aus der nahe gelegenen Jagst entnommen.

An der Übung waren neben Ilshofen auch die Abteilung Obersteinach und Ruppertshofen, sowie die Feuerwehr Wolpertshausen beteiligt. Die Einsatzleitung wurde von der sogenannten Führungsgruppe Mitte unterstützt.

Übung: Acht Autos „verwertet“

Auf dem Bauhof der Stadt Ilshofen ging es letzten Samstag zu wie beim Autoverwerter. Ein Radlader fuhr intakte Autos durch die Gegend, nur um sie wenig später wieder zerschnitten ab zu holen. Dazwischen konnten 25 Männer und Frauen der Feuerwehr Ilshofen an den Fahrzeugen üben, wie man Personen aus verunfallten Fahrzeugen befreien kann.

Am Abend zuvor ging man die Maßnahmen in der Theorie einmal durch. Neueste Verfahren bei der Rettung, neue Sicherheitstechniken und kleine Kniffe und Tricks die einem die Arbeit deutlich erleichtert. Zum Beispiel verkeilen sich tragende Elemente weniger, wenn man sie schräg durchschneidet.

Wir bedanken uns bei den Autohändlern in der Gemeinde und allen Privatpersonen für die gespendeten Fahrzeuge und den bereitgestellten Geräten.

Gemeinsame Feuerwehrübung Der Abteilungen Ilshofen und Obersteinach

„BMA Industrie, Fa. Pflüger Obersteinach“. So lautete die Alarmierung zur gemeinsamen Übung der Feuerwehren Ilshofen (1. Zug) und Obersteinach am Abend des 3. Juni. Das Kürzel „BMA“ steht für Brandmeldeanlage, welche direkt auf die Leitstelle in Schwäbisch Hall aufgeschaltet ist und somit im Ernstfall ohne Zeitverlust einen Feuerwehreinsatz anlegt und auslöst.

Von Obersteinach war das kürzlich in Dienst gestellte Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) an der Übung beteiligt. Die Abteilung Ilshofen unterstützte mit zwei Löschgruppenfahrzeugen (LF) und einem Manschaftstransportwagen als Einsatzleitung.

Nach Erkundung des Übungsszenarios stellte sich heraus, dass ein Teilgebäude der Firma Pflüger in Flammen stand. Zusätzlich waren mehrere Personen als vermisst gemeldet. Ein Überschlagen der Flammen auf Nachbargebäude galt es zu vermeiden.

Während der Übung wurde eine jederzeit im Einsatz mögliche Gefahr simuliert: ein Angriffstrupp unter Atemschutz bei der Personensuche im Gebäude hatte sich verletzt und war plötzlich selbst auf Hilfe der Kameraden angewiesen. In einem solchen Fall gilt es besonders wachsam, schnell und besonnen zu reagieren. Sehr gut, dass ein solches Szenario von Zeit zu Zeit trainiert wird.

Nach ca. 45 Minuten konnte dann „Alle Personen wohlbehalten gerettet“ und „Feuer aus“ gemeldet werden. Zur Nachbesprechung traf man sich dann im neuen, zur Firma Pflüger benachbarten Feuerwehrmagazin der Abteilung Obersteinach.

Ein herzliches Dankeschön gilt der Firma Pflüger und den Beschäftigten, welche nicht nur das Übungsgelände zur Verfügung stellte und die vermissten Personen spielten, sonder für alle Übungsteilnehmer ein warmes Vesper und Getränke ausgab.