Feuerwehrübung in Ilshofen: Modernisierung der Rettungstechniken auf dem neuesten Stand

An zwei Abenden führte die Freiwillige Feuerwehr Ilshofen eine wegweisende Übung durch, um ihre Einsatzkräfte auf neue Rettungsansätze und -techniken vorzubereiten. Die Übung, vorbereitet von den erfahrenen Feuerwehrmännern Julian Neuppert und Hermann Häfner, konzentrierte sich auf die Anwendung modernster Technologien, um Personen aus modernen und stabilen Fahrzeugen effektiver und schneller zu retten.

Obwohl die neuen Rettungstechniken zwar innovativ sind, setzen sie keine neuen Maßstäbe, sondern entsprechen dem aktuellen Stand der Technik. Ziel war es, die Feuerwehrkräfte mit dem neuesten Wissen auszustatten, um sicherzustellen, dass sie in Notfallsituationen effizient handeln können.

„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir mit den neuesten Entwicklungen in der Rettungstechnik Schritt halten, um die Sicherheit unserer Gemeinde zu gewährleisten“, betonte Neuppert. Durch kontinuierliches Training und Weiterbildung bleibt die Freiwillige Feuerwehr Ilshofen auf dem neuesten Stand und kann den Bürgern in Notfällen optimal helfen.

Die Übung verdeutlichte auch das Engagement und die Opferbereitschaft der Kameraden, die sich ehrenamtlich für die Sicherheit der Gemeinschaft einsetzen. „Das Ehrenamt ist das Herzstück unserer Feuerwehr, und wir sind stolz auf das Engagement jedes einzelnen Mitglieds“, sagte Häfner.

Die Freiwillige Feuerwehr Ilshofen demonstrierte mit dieser Übung nicht nur ihre Bereitschaft zur Modernisierung, sondern unterstrich auch die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für das Wohl der Gemeinschaft.

Jahreshauptversammlung 2024

„Ich glaub ich bin im falschen Film“ dachte sich Kommandant Gehring im Februar 2023, nachdem er an drei aufeinander folgenden Tagen drei schwere Unfälle auf der Autobahn erlebte. Der erste Vorfall ereignete sich am 7. Februar, als ein Lastwagen am Ende eines Staus ein Fahrschulauto unter den vor ihnen stehenden Lastwagen schob. Es dauerte rund 45 Minuten, um einen der Insassen des PKWs zu befreien. Glücklicherweise stellte sich später heraus, dass die Person vergleichsweise geringe Verletzungen erlitten hatte.

Tags drauf kollidierte zur Mittagszeit ein Sprinter mit einem Lastwagen. Ein zufällig anwesender Notarzt half bei diesem Einsatz, jedoch verstarb ein Insasse noch an der Unfallstelle.

Am dritten Tag kam es zu einem Zusammenstoß zweier Lastwagen mit Gefahrgut. Einer der vier verletzten Personen wurde anfangs noch als eingeklemmt gemeldet. Doch bis zu unserem Eintreffen war dies nicht mehr der Fall, und wir mussten lediglich einen Entstehungsbrand am Lastwagen löschen. Danach wurde die Einsatzstelle großräumig abgesperrt. Sogar die Autobahn wurde in beide Fahrtrichtungen vollständig gesperrt. Bei dem Gefahrgut handelte es sich nämlich um 12 Tonnen Sprengstoff des US-Militärs, dessen Zustand nach dem Unfall natürlich unklar war. Es wurde eine Vielzahl von Einsatzkräften mobilisiert, darunter das THW, die Feldjäger, der Kampfmittelräumdienst und das US-Militär selbst. Der Unfall erregte auch entsprechende mediale Aufmerksamkeit.

Insgesamt hatten wir im Jahr 2023 13 Brandeinsätze, 20 mal Technische Hilfeleistung wie z.B. Verkehrsunfälle oder Ölspuren, sechs Fehlalarme, neun sog. Überlandhilfen zur Unterstützung von Nachbarwehren und vier sonstige Einsätze. Der größte Anteil entfiel mit 43 Einsätzen auf Brandsicherheitswachdienste.

In 2023 startete auch unsere neue Kinderfeuerwehr, die „Löschifanten“. Sie stieß auf so große Resonanz, dass vorerst keine neuen Kinder aufgenommen werden können.

Kommandant Gehring und Bürgermeister Blessing blickten aber nicht nur zurück, sondern gaben auch Einblicke in aktuell laufende Planungen und Vorhaben. Neben der geplanten Ersatzbeschaffung eines Löschfahrzeugs und eines Rüstwagens, wird noch in 2024 die Umrüstung der bisher analogen Funktechnik in den Fahrzeugen auf den digitalen TETRA-Funk begonnen.

Aufwendigere Planungen laufen bezüglich der Zukunftsfähigkeit des Ilshofener Magazins. Ein neu zu erstellender Feuerwehrbedarfsplan wird die zukünftige Richtung vorgeben. Von Anfang an war aber klar: Im aktuellen Zustand wird das Magazin in der Eckartshäuser Straße nicht ausreichen. Ein vorab erstelltes Gutachten von einem externen Feuerwehrsachverständigen hat geprüft, ob ein Neubau auf „grüner Wiese“ nötig wäre – und kam zu dem Ergebnis dass ein Neubau keinen Standortvorteil bietet, und auch nicht nötig wird. Die vom Gutachter aufgezeigten Mängel wie beengte Verhältnisse, zu wenige Stellplätze für Einsatzfahrzeuge oder sich kreuzende Wege im Einsatzfall lassen sich am bestehende Standort durch Umbaumaßnahmen lösen.

Beförderungen (v.l.n.r.): Kommandant Sebastian Gehring, Brandmeister: Florian Gahm, Julian Neuppert, Hauptfeuerwehrmann: Armin Kopetschke, Feuerwehrmann: Elias Zorn, Hauptfeuerwehrmann: Uli Charrier, Matthias Leyrer, Steffen Seitz, Feuerwehrmann: Florian Kupfer, Marian Offenbach, Löschmeister: Johannes Maier, Bürgermeister Martin Blessing; nicht auf dem Bild: Hauptfeuerwehrmann Jan Spannagel
Feuerwehr-Ehrenzeichen (v.l.n.r.): stellv. Kreisbrandmeister Matthias Trumpp, Silber (25 Jahre): Hartmut Spieler, Timo Rössler, Gold (40 Jahre): Rainer Franz, Silber (25 Jahre): Christian Wassermann, Gold (40 Jahre): Rolf Hanselmann, Silber (25 Jahre): Christian Klemmer, Gold (40 Jahre): Bernd Fischer, Bronze (15 Jahre): Benjamin Neuppert, Gold (40 Jahre): Hans-Dieter Löw, Bronze (15 Jahre): Stefan Blumenstock, Kommandant Sebastian Gehring
Ehrungen Musikzug (v.l.n.r.): 40 Jahre: Christian Klemmer, Sven Balle, Ralph Plank, Raimund Klemmer, 25 Jahre: Walter Huber, 10 Jahre: Chantal Huber, Rainer Schroth, Jill Huber, Thomas Schreyer, Kreisstabführer und 10 Jahre: Louis Jourdan, Kommandant: Sebastian Gehring

Mehr interkommunale Zusammenarbeit bei Einsätzen

Zusammenarbeit wird in der Feuerwehr großgeschrieben. Das gilt nicht nur unter Kameraden, sondern auch zwischen den Feuerwehren selbst. Diese Kooperation wird bereits aktiv praktiziert, indem gegenseitige Unterstützung sowohl von unseren Nachbarwehren als auch für sie geleistet wird. In der Regel beginnt dies bereits bei der Alarmierung, je nach Art des Einsatzes, wie beispielsweise bei einem Wohnhausbrand.

Seit dem 1. Januar läuft im gesamten Landkreis dahingehend ein kleiner Feldversuch. Bei allen Einsätzen auf der A6 wird neben der bisher alarmierten Feuerwehr eine zusätzliche Nachbarwehr mit alarmiert. In unserem Fall ist dies die Feuerwehr Wolpertshausen.

Im Rahmen eines PKW-Brandes wurden wir und die Feuerwehr Wolpertshausen nun zum ersten mal gemeinsam nach diesem Schema alarmiert. Nach Ablauf von sechs Monaten soll dann geprüft werden, ob die verstärkte Alarmierung den betroffenen Personen auf der Autobahn eine schnellere und effektivere Hilfe bietet.

Leiteten den Einsatz (v.l.n.r.): Zugführer Hermann Häfner (Ilshofen), Kommandant Matthias Frank (Wolpertshausen), Abteilungskommandant Tobias Gehring (Ilshofen)

500 Millionen Menschen, eine Notrufnummer – der EU-weite Notruftag am 11.2.

Über die kostenfreie Telefonnummer 112 erhalten Hilfesuchende in allen Ländern der Europäischen Union Schutz und Hilfe von Feuerwehr und Rettungsdiensten. Um diese Nummer bekannter zu machen, findet am 11. Februar 2024 der europaweite Notruftag statt. „Wir wollen die Menschen darüber informieren, dass der Notruf 112 nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa für schnelle, zuverlässige Hilfe steht“, erklärt Dr. Frank Knödler, der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg. „Niemand muss sich einen Fragenkatalog oder Merksätze einprägen, um einen hilfreichen Notruf am Telefon absetzen zu können. Die Disponenten am anderen Ende der Leitung fragen alles ab, was sie wissen müssen. Da lautet die ganz einfache Devise: Dran bleiben! Außerdem erhält man bei Bedarf auch hilfreiche Anweisungen, was man selbst in diesem Moment tun kann.“ Sein Fazit: „Ein Notruf kann Leben retten – und das in ganz Europa unter der einheitlichen Nummer 112!“

Sie zücken Ihr Telefon, wählen den EU-weiten Notruf 112 und erreichen die Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst. Was sind nun die wichtigsten Informationen für den Menschen am anderen Ende der Leitung?

Wo ist der Notfallort?

Hier ist nicht nur die möglichst genaue Straßenbezeichnung samt Hausnummer (wenn zutreffend) hilfreich, sondern auch der Ort, in dem der Notfall passiert ist. Häufig werden durch die Leitstellen große Gebiete bearbeitet, in denen es dann mehr als eine „Hauptstraße“ oder eine „Bahnhofsstraße“ gibt. Die Nennung des Ortes vermeidet, dass in mehreren Gemeinden Rettungskräfte alarmiert werden.

Was ist passiert?

Abhängig davon, ob es sich um einen Unfall, ein Feuer oder eine sonstige technische Hilfeleistung handelt, werden unterschiedliche Fahrzeuge und Einsatzkräfte alarmiert – beim Müllcontainerbrand kommt die Feuerwehr mit einem Löschfahrzeug, beim Handtaschenraub die Polizei im Streifenwagen.

Wer ruft an?

Gerade, wenn eine Einsatzstelle beispielsweise beim außer Kontrolle geratenen Lagerfeuer im Wald schwer von außen zu finden ist, ist es für die Einsatzkräfte hilfreich, wenn die Leitstelle den Anrufer nochmals kontaktieren kann.

Warten auf Rückfragen!

Aufregung und Anspannung sind normal – schließlich wählt man nicht jeden Tag den Notruf! Falls man nun in der Hektik eine wichtige Angabe vergessen hat, werden die routinierten Leitstellenmitarbeiter dies abfragen. Daher sollte man nie als erster auflegen, sondern warten, bis die Notrufstelle erklärt hat, dass sie alle Informationen hat.

Das Fazit?

Wer bei der 112 ans Telefon geht, ist auf Notfälle vorbereitet: In Abhängigkeit vom jeweiligen nationalen System für den Bevölkerungsschutz kommt der Notruf zumeist bei Feuerwehr und Rettungsdienst an. Die dortigen Mitarbeiter sind für die Notrufabfrage geschult und sprechen beispielsweise in Deutschland häufig auch Englisch und in Grenznähe auch die Sprache der Nachbarregion.

Engelsbotschaften für die Helden der Feuerwehr

Unsere neue Kindergruppe „Löschifanten“ hat dieses Jahr eine ganz besondere Aktion gestartet. Mit viel Liebe und Engagement haben die kleinen Künstler Glücksbringer in Form von Engeln gebastelt, die nun an den Spinden der aktiven Feuerwehrleute hängen. Jeder Engel ist ein Unikat und trägt den Namen des Feuerwehrmitglieds.

Die Engel tragen außerdem eine wichtige Botschaft in sich, die nicht nur in der festlichen Jahreszeit, sondern das ganze Jahr über von Bedeutung ist: „Komm immer gesund vom Einsatz zurück!“

Die Feuerwehr dankt den Mitgliedern der Kindergruppe für ihre kreative Initiative und ihre liebevolle Geste. Die Engel werden nicht nur als Glücksbringer dienen, sondern auch als Symbol für die Gemeinschaft und Solidarität, die die Feuerwehr so besonders macht.